PRP ist ein körpereigenes, heilendes Konzentrat von Wachstumsfaktoren

PRP steht für plättchenreiches Plasma. Nach Blutentnahme und Abtrennung sowie Konzentrierung der Blutplättchen entsteht eine körpereigenes, heilendes Konzentrat von Wachstumsfaktoren, die die Heilung in einem geschädigten Gewebes aktivieren. Blutplättchen sind in unserem Körper für die Aktivierung der Wundheilung angelegt. Zur Therapie wird es direkt aus dem Blut des Patienten gewonnen. Randomisierte kontrollierte Studien zeigen, dass PRP eine bessere Wirkung als Hyaluronsäure zeigt [1].

Hyaluronsäure ist ein Bestandteil des Zwischenzellraums

Hyaluronsäure ist ein Bestandteil der extrazellulären Matrix (ECM), oder auch Zwischenzellraum. Vereinfacht ausgedrückt, ist sie ein Verkehrsregulierer zwischen den Häusern (Zellen) im Grossstadtdschungel. Die Hyaluronsäure ist im ECM zur Wasserspeicherung, zur Zellbewegung, zur Druckregulierung und zum Freihalten von Wegen zwischen den Zellen von grosser Bedeutung.

Die ursprünglich Annahme zur Wirkung war die künstliche Schmierung des Gelenkes. Heute ist der Wissenstand auch bezüglich der positiven Wirkung auf die chemische Zusammensetzung der gestörten, arthritischen Gelenkflüssigkeit erweitert.

Zur Therapie stehen synthetische, langjährig geprüfte und in der Anwendung überprüfte, sehr gut verträgliche Präparate zur Verfügung, die eine gute Schmerzeinflussnahme zeigen.

Ist eine weitere Wirkungssteigerung durch die Kombination von PRP und Hyaluronsäure möglich?

Auch die eigenen Erfahrungen bei unseren Patienten mit PRP gegenüber HA zeigten einen stärkeren Effekt. Die Entwicklung komplexer orthobiologischer Behandlungsmethoden bei Arthrose/Arthritis haben zu einer weiteren Steigerung der positiven Einflussnahme der Behandlung beigetragen. Dabei werden die begleitenden Schmerzzustände der Gelenksumgebung bis hin zu den möglichen Ursachen der Arthrose – auch der gelenksnahen Knochen – mittels PRP behandelt.

Es stellte sich aber doch die Frage, ist eine weitere Wirkungssteigerung durch die Kombination der positiven Effekte von PRP mit den Wirkeffekten der HA möglich? Oder ist die Kombination nicht sinnvoll?

Die Kombination von PRP und Hyaluronsäure mindert Schmerzen

Eine, dieses Jahr veröffentlichte, Studie untersuchte die Wirkung und Nachhaltigkeit einer Behandlung der Kniearthrose mit Verwendung ausschliesslich HA, ausschliesslich PRP und die kombinierte Anwendung.

Sie stellte fest, dass die PRP + HA-Gruppe 2 Jahre nach der Injektion weniger Schmerzen und eine bessere Funktion erreicht hatten, als die PRP- oder HA-Injektionsgruppen. Auch wurde in der Kombinationsgruppe weniger entzündungshemmende Medikamente angewandt [2].

Eine Metaanalyse (2020) untersucht den Einsatz von PRP mit HA gegenüber alleiniger Anwendung von PRP bei Kniearthrose

Der Aussagewert in der Wissenschaft wird gesteigert, wenn man die Anzahl der Untersuchungen und er darin untersuchten Patientenfälle erhöht, die Studien nach ihrer Aussagesicherheit prüft und dies in einer Metaanalyse zusammenfasst. Eine ebenfalls 2020 veröffentlichte Metaanalyse fasst die Daten aus mehreren Studien zusammen.

Insgesamt wurden 7 Studien mit 941 Patienten, bei denen zur Behandlung der Kniearthrose mit Einsatz von PRP mit HA gegenüber alleiniger Anwendung von PRP erfolgte, verglichen. PRP mit HA kombiniert zeigte eine signifikante, also wissenschaftlich bedeutend gesteigerte Wirkung in der Schmerzreduktion gegenüber dem alleinigen Einsatz vom PRP. Der Betrachtungszeitraum dieser Metaanalyse war allerdings auf 6 Monate nach der Therapie begrenzt [3].