Muskelverletzungen im Sport sind häufig. Die Therapie von Muskelschäden oder Verletzungen ist schwierig und auch noch nicht endgültig geklärt. Die Therapie ist in der Regel konservativ und abhängig von Schweregrad und Ausmass der Verletzung. Sicher ist aber die klassische Therapieform von Ruhe, Eis und Massagen alleine nicht sehr effektiv. Besonders wenn dazu noch klassische entzündungshemmende Medikamente wie NSAR eingesetzt werden, erreicht man sicher keine optimale Regeneration des Muskels mit seinen hoch elastischen Eigenschaften. Wir wenden auch hier die nach neuesten Erkenntnissen gefundenen Methoden mit den Platelet Poor Plasma an.
Neben Physiotherapie und physikalischen Massnahmen werden auch Injektionsbehandlungen eingesetzt. Die ultraschallgestützte Infiltration mit autologem Platelet Poor Plasma (PPP) stellt eine theoretisch vielversprechende therapeutische Option dar. Durch Injektion des «gereinigt»-separierten Plättchenkonzentrats in die Muskelverletzung sollen die enthaltenen Wachstumsfaktoren und Alarmstoffe (Zytokine) die Regeneration beschleunigen und die Narbenbildung vermindern.
Die Studienlage ist dazu aber noch sehr unklar. In tierexperimentellen Studien ist ein positiver Effekt gezeigt worden, der aber einer angepassten schonenden Belastung (postexpositionelle Belastung) vergleichbar ist. Demgegenüber zeigte eine Doppelblindstudie an Menschen keinen Unterschied der zeitlichen Entwicklung zum Return to Sport (R2S) bei Injektion von PRP oder physiologischer Lösung.
Der Nutzen einer Behandlung in der Regenerationsmedizin ist daher zunächst durch Entlastung des Muskels mittel Punktion eines Blutergusses (Entlastung von nachteiligen Anteilen wie den roten Blutzellen mit ihrer zellschädigenden Wirkung des Eisens) zu erreichen und durch enzymatische Medikamente zu beschleunigen. Adaptierter Belastungsaufbau ist dabei unterstützend. Bei Beschwerden nach einer ausgeheilten, vernarbten Muskelverletzung ist der Einsatz von PRP hoch effektiv. Hier ist eine Anwendung zu empfehlen.